Östliche
Küstenniederungen
Die östlichen Küstenniederungen
sind bedeutend breiter als die des Westens. Die Ostghats sind
nicht so hoch und nicht so durchgehend wie die Westghats.
Die großen Ströme des Deccan-Plateaus treten in relativ stetem
Gefälle zum Golf von Bengalen hinaus,
vor sich breite Aufschüttungsflächen und Deltas
anlagernd. Der flache Strand unterliegt den Einwirkungen des
Meeres, auf weiten Strecken ziehen sich Sandbarren und Nehrungen
dahin, im Süden zum Teil mit schwer durchdringlichem Mangrove-Busch
bestanden. Die Deltas sind mit Bewässerungseinrichtungen versehen
und zählen daher zu den fruchtbarsten Bereichen Indiens.
Dies gilt für die Mündungszone von Mahanadi,
Godavari, Kistna und Cauvery.
Aber auch das Wasser zahlreicher kleinerer Flüsse ist gefaßt
und in die Rieselfelder geleitet. Etwa 9O% der bepflanzten
Areale tragen Reis, und damit ist die hohe Volksdichte gegeben,
die in einzelnen Bezirken die Zahl von 300 Einwohnern pro
Quadratkilometer erreicht.

An den Deltawurzeln, wo die Verkehrswege noch
gut vom einen Ufer zum andern geführt werden können, sind
in der Regel wichtige Städte entstanden, bei denen sich Straßen
und Bahnlinien raffen. Andere Städte dagegen sitzen an der
Küste. Unter ihnen dominiert Madras, die sich etwa 15 km weit
dem Ozean entlang zieht und als wichtiger Hafen der Ostküste
Geltung besitzt. Immerhin sind die Hafenanlagen nicht derart
von der Natur begünstigt, wie etwa in Bombay und Kalkutta,
und daher hält es schwer, einen wesentlichen Teil des indischen
Überseehandels über diesen Platz zu leiten. Der vor Madura
gelegene Küstenabschnitt weist eine natürliche Halbinsel auf,
die bequem über die Adamsbrücke und damit zum benachbarten
Ceylon hinüberleitet.
In Dhanuskhodi geht der
Reisende durch den indischen Zoll, dann zu Schiff in 2 1/2
Stunden nach Talaimannar,
der Gegenstation auf Ceylon.


