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Der Kampf um Unabhängigkeit

 Der erste Unabhängigkeitskrieg

 Das Ringen um Freiheit

 Mohandas Karmachand Gandhi

 Unabhängigkeit  - 15. August 1947

Die indische Meuterei von 1857, der erste Unabhängigkeitskrieg

Queen VictoriaEin Jahrhundert angestauter Wut über erlittenes Unrecht entlud sich 1857 in einer Meuterei indischer Matrosen in der britischen Armee. Dies war das Signal für einen spontanen Aufstand, in dem sich die Fürsten, die Landaristrokatie und das Landvolk im Kampf gegen die Briten um den letzten Mughal Kaiser Bahadur Schah versammelten. Dennoch wurde der Aufstand brutal niedergeschlagen. Ende 1859 wurde der "Kaiser" nach Burma deportiert, wo er eines einsamen Todes verstarb und damit formal das Ende der Mughalherrschaft einleitete.

Die Meuterei brachte viele Märtyrer und Helden, wie aus den alten Epen, hervor, auch wenn sie letzten Endes scheiterte. Mehr als alles andere förderte sie ein Gefühl von Einigkeit zwischen den Hindus und den Muslimen in Indien, die in den kommenden Jahren immer offensichtlicher wurde.

Der Aufstand beendete aber auch ebenso die Herrschaft der East India Company in Indien. Durch ein Gesetz des britischen Parlamentes von 1858 ging die Macht direkt an die britische Krone. 

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Das Ringen um Freiheit

Das British Empire legte sich selbst den Grundstein für seinen eigenen Untergang, im positiven wie negativen Sinne. Die britische Kollonialregierung ließ eine weites Eisenbahnnetz durch das Land erbauen, um den Transport von Rohstoffen zu den Exporthäfen zu beschleunigen. Dies beschleunigte aber auch den indischen Einheitsgedanken, da erstmals alle Menschen des Subkontinents in Verbindung mit anderen Menschen treten konnten, ohne tagelang unterwegs zu sein. 

Da es für eine handvoll Ausländer unmöglich war solch ein riesiges Land zu beherrschen, förderten sie ein einheimische Elite von Beamten und Helfern, schließlich wurde sogar ein Bildungssystem installiert, das die ansässige Intelligenz mit dem Geist und den sozialen Werten des Westens vertraut machte. Die Indeen der Demokratie, der persönlichen Freiheit und Gleichheit standen klar im Gegensatz zu der Politik der britischen Besatzer und führten zur Entstehung der Freiheitsbewegung um Denker wie Raja Rammohan Roy, Bankim Chandra und Vidyasagar. Mit dem Scheitern der Meuterei von 1857 ging die Kontrolle der Freiheitsbewegung in die Hände dieser Gruppe über und mündete 1885 in dem Indian National Congress (Indischer Nationalkongress).

Zur Jahrhundertwende erweiterte sich die Freiheitsbewegung durch die Initialisierung der Swadeshi Bewegung um Führer wie Bal Gangadhar Tilak und Aurobindo Ghose auch um die gemeine, ungebildete Bevölkerung.  Aber die Mobilisierung der Massen gelang nur durch das Wirken des wohl außergewöhnlichsten und bemerkenswertesten Führer des 20. Jahrhunderts : Mohandas Karamchand Gandhi.

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Mohandas Karamchand Gandhi

Mohandas Karamchand GandhiMohandas Karamchand Gandhi war ein in Großbritannien ausgebildeter indischer Rechtsanwalt, der erstmals in Südafrika wirkte. Dort erlernte er seinen politischen Weg, indem er gegen das grausame System der Apartheid kämpfte. Während dieser Anstrengungen entwickelte er die neuartige Methode des gewaltlosen Wiederstandes, den er 'Satyagraha', das frei übersetzt moralische Dominanz bedeutet, nannte. Er belebte damit das uralt Erbe von Gautama Buddha, Mahavir Jain und dem Kaiser Ashoka, und erhielt deswegen später den Beinamen Mahatma, oder Große Seele. Gandhi, selbst ein frommer Hindu, unterstützte außerdem das Prinzip der Toleranz, Brüderlichkeit aller Religionen, Gewaltverzicht (Ahimsa) und des einfachen Lebens. Er übernahm die streng-traditionelle Lebensweise, erlangte dadurch große Beliebtheit und ließ ihn zu dem unbestrittenen Führer des Kongresses aufsteigen. Wie Jawaharlal Nehru sagte, "Er war ein kräftiger und frischer Luftstrom, der uns entspannen und tief durchatmen ließ".

Unter seiner Führung organisierte der Kongress eine Reihe von Massenbewegungen - die Non Cooperation Movement  (Nicht-Kooperations-Bewegung) von 1920 bis 1922 und die Civil Disobedience Movement (Zivile-Ungehorsamkeits-Bewegung) von 1930. Die bekannteste Bewegung war der Salt March (Salzmarsch), als Gandhi mit einer Schar seiner Anhänger von seinem Ashram bei Sabarmati einen 200 Meilen Zug zu dem weit entfernten Dorf Dandi an der Westküste anführte, um dort Salz zu gewinnen, um symbolisch gegen britische Gesetze zu verstoßen. 

An allen diesen Bewegungen und Massenmärschen nahmen Menschen aus allen Teilen Indiens und aus allen Kasten mit großer Begeisterung teil. Ebenso spielten die Frauen in dem Freiheitskampf eine große Rolle. Sarojini Naidu, Aruna Asaf Ali und Bhikaji Cama, um nur einige zu nennen, inspirierten Millionen anderer Frauen auf dem Weg zur Emanzipation und Gleichheit den ersten Schritt zu tun.. Im August 1942 wurde die Quit India Movement ins Leben gerufen. "Ich will die Freiheit sofort, in genau dieser Nacht, wenn es möglich wäre.' .. wir sollten Indien befreien oder bei dem Versuch sterben, wir sollten nicht leben, nur um die Verewigung unserer Sklaverei mitzuerleben", erklärte Mahatma Gandhi, als die Briten eine der gewaltlosen Satyagrahis brutal niederschlugen. Es wurde langsam klar, daß die britische Krone dieses riesige Reich nur unter hohen Kosten würde zusammenhalten können. Gegen Ende des 2 Weltkriegs erkannten die Briten die Zeichen der Zeit und leiteten eine Reihe von konstitutionellen Schritten ein, um die Gewalt an einen souveränen Staat Indien zu übertragen. Zum ersten und vielleicht einzigsten mal in der Geschichte wurde die Macht eines mächtigen globalen Reiches, 'in dem niemals die Sonne untergeht', allein durch die moralische Kraft von Menschen, die nur mit Ideen und Mut bewaffnet waren, herausgefordert und bezwungen.

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Die Unabhängigkeit

Indien wurde am 15. August 1947 unabhängig. Der erste Prime Minister (Premierminister) Pandit Jawaharlal Nehru, der damit für das ganze Volke sprach : "Mit dem Mitternachtsschlag, wenn die Welt schläft, wird Indien zum Leben und zur Freiheit erwachen. Ein Zeitpunkt ist eingetreten, der in der Geschichte nur recht selten vorkommt, indem wir vom Alten ins Neue hinüberwechseln, wenn ein Epoche endet und wenn die Seele einer Nation, die lange niedergehalten wurde zur Äußerung kommt .... Wir beenden heute eine Periode, in der uns das Schicksal nicht sehr gnädig war. Indien wird sich wieder neu entdecken!" 

Der Fortschritt und der Erfolg der indischen Freiheitsbewegung war eines der bemerkenswertesten Ereignisse des 20. Jahrhunderts, ebenso wieder Fall der Mauer 1990, die 50 Jahre lang die beiden deutschen Staaten getrennt hatte. Ihre Auswirkungen erstreckten sich aber weiter als die direkten politische Konsequenzen. Im Land wurden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse wieder neu geordnet. Im internationalen Kontext trug diese Bewegung aber auch dazu bei die Totenglocke für den britischen Imperialismus zu leuten.

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