Die muslimischen Invasionen
Das Delhi Sultanat
Der Einfluss des Islam
Kabir und Nanak
Die großen Mughal
Das Delhi Sultanat
Das Ereignis, das den wohl bedeutendsten
und dauerhaftsten Einfluss auf Indien ausübte, war die Ankunft
der Muslimen im Nordwesten des Landes. Angelockt von den fruchtbaren
Tälern des Punjab und von dem sagenhaften Reichtum der Hindutempel,
griff Mahmud von Ghazni 1000
n.Chr. das erste Mal Indien an. Andere Angriffe aus Zentralasien
folgten, stellten aber eher ein Banditenunwesen dar. Erst im Jahre
1192 n.Chr. zogen die Muslimen mit einer größeren Streitmacht
in Indien ein. In diesem Jahr fiel Mohammed
von Ghori, dessen Herrschaft sich schon über das ganze
Punjab
erstreckte, in Indien ein und eroberte Ajmer. In den folgenden
Jahren nahm sein General Qutb-ud-din
Aibak Varanasi und Delhi
ein und wurde nach dem Tod Mohammed Ghori 1206 der erste Sultan
von Delhi. Qutb-ud-din Aibak begründete die so genannte Sklavendynastie
in Indien mit dem Sitz in Delhi.
Der Einfluss des Islam
Der Einfluss des Islam auf
die indische Kultur ist unverkennbar geblieben. Er hat für
immer alle Entwicklungen menschlicher Bemühungen beeinflußt
- Sprache, Kleidung, Küche, sämtliche Kunstformen, Architektur
und Stadtentwicklung, sowie Sitten und Werte gesellschaftlichen
Zusammenlebens. Umgekehrt wurde jedoch auch die Sprache der muslimischen
Eroberer modifiziert, wie z.B. zum Urdu,
das die arabische Schrift verwendet, und dem eher volkssprachlichen
Hindustani, das die
Devnagri Schrift nutzt. Beide sind heute bedeutende indische
Sprachen.
Kabir und Nanak
Die Synthese von Hinduismus und Islam wird in den zu dieser Zeit
aufkommenden Lehren der beiden Heiligen Kabir und Nanak erläutert.
Basierend auf dem frommen, hinduistischen Bhakti
und dem mystischen islamischen Sufi-Kult,
der Toleranz des Hinduismus und den Ideen der Gleichheit
des Islams, lehrten sie eine Religion, die ein einfaches Leben
und nützlichen, gesunden Menschenverstand befürwortet.
Kabir betonte die Einheit des Göttlichen in denkwürdigen
Reimpaaren - "Hari existiert im Osten, Allah im Westen; schau
in dein Herz , damit du Karim und Ram finden kannst." Die Anhänger
des Guru Nanak gründeten die Sikh
Religion, die noch heute viele Anhänger zählt.
Die großen Mughal
Babur
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Akbar
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Jehangir
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Shahjahan
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Das bedeutendste islamische Reich war das der Mughals, einer
zentralasiatischen Dynastie, die im frühen 16. Jahrhundert
von Babur gegründet wurde.
Babur wurde von seinem Sohn Humayun
besiegt und unter der Herrschaft von Humayun's Sohn, Akbar
der Große (1562-1605), erlangte Toleranz und
Harmonie in der indo-islamischen Gesellschaft einen neuen Höhepunkt. Die
Adligen an seinem Hof gehörten den beiden großen Glaubensrichtungen
- dem Hinduismus und dem Islam - an, und Akbar selbst heiratete
eine hinduistische Prinzessin. Geistliche Führer aller Religionen
wurden an seinen Hof Fatehpur
Sikri eingeladen, um über religiöse Themen zu diskutieren.
Akbar versuchte die religiöse Toleranz zu stärken, indem
er die Din-e-Ilahi Religion
gründete, eine Verschmelzung von hinduistischen und dem muslimischen
Glauben..
Die Kultur der Mughal unter der Herrschaft von Akbar's Enkelsohn
Shahjehan, einem großartigen
Baumeister und Förderer der Kunst, seinen Zenit. Unter Shahjehan
wurde Delhi die Hauptstadt des Reiches und das unvergleichliche
Taj
Mahal bei Agra wurde erbaut.
Aurangzeb, der letzte große
Mughalherrscher, erweitere noch einmal das Reich nach Süden,
obwohl er schon von den Rajput und Maratha
Clans bedrängt wurde.
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