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Die Industal Zivilisation

Runienen im Industal

Siedlungen

Mit dem Beginn des 4. Jahrtausends vor Christus wurde die frühen, individuellen Siedlungen durch eine homogenere Existenzform abgelöst. Bis Mitte des 3. Jahrtausends vor Christusgeburt hatte sich eine einheitliche Kultur entwickelt, die sich über mehr als 500.000 km² erstreckte und Teile von Punjab, Uttar Pradesh, Gujarat, Baluchistan, Sind und der Makran Küste umfasste. 

Die ersten bekannten Siedlungen in Indien, die den Ursprung der indischen Kultur bilden, datieren zurück ins Jahr 3000 vor Christus. Auf grund von Entdeckungen im Jahre 1920, nahm man an dass sie auf das Industal beschränkt blieben, sodass sie unter dem Namen "Industal-Zivilisation" zusammengefasst wurden. Diese Kultur war schon hoch entwickelt und die wiederentdeckten Ruinen zwei ihrer größten Städte, Mohenjodaro und Harappa, bezeugen dieses Niveau. Nachfolgende archäologische Ausgrabungen belegten nun, dass die Kultur nicht nur auf das Industal beschränkt blieb, sondern, dass auch der Nordwesten und der Westen Indiens besiedelt wurden. Deswegen wird diese Kultur heutzutage treffender als Harappa Zivilisation bezeichnet. Mohenjodaro und Harappa liegen heute in Pakistan, andere Ausgrabungsstätten in Indien sind Ropar in Punjab, Lothal in Gujarat und Kalibangan in Rajasthan.

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Städtische Entwicklung

Das Aufkommen der Zivilisation ist genauso ungewöhnlich, wie auch bewundernswert ob seiner Stabilität über annähernd 1000 Jahre. Alle Städte sind ausgezeichnet geplant und aus gebrannten Ziegelsteinen erbaut, die alle die selben Größe besitzen, die Straßen wurden rechtwinklig angelegt, ebenso waren die Städte mit ausgeklügelten Kanalisationssystemen ausgestattet. Schon damals existierte ein Klassentrennung in höhere und niedere Schichten, die sich in den Häusern und anderen Örtlichkeiten widerspiegelte. Es gab auch schon öffentliche Gebäude, wie das Große Bad in Mohenjodaro und enorme Kornkammern. Hergestellt wurden damals verschiedene Metalle, wie Kupfer, Bronze, Blei und Zinn, einige Überreste von Schmelzöfen  bezeugen noch die frühe Metallurgie. Die Entdeckung von Brennöfen beweisen, dass damals gewaltige Mengen an Ziegeln für Häuser und öffentliche Gebäude gebrannt wurden.

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Wirtschaft und Handel

MalereienBeweise deuten ebenso auf die Verwendung gezähmter Tiere, wie Kamele, Ziegen Wasserbüffel und Geflügel hin. Die Harappans kultivierten Weizen, Gerste, Erbsen und Sesam und waren möglicherweise die ersten, die aus Baumwolle Kleidung herstellten. Handel schien eine der wichtigsten Betätigungen im Industal zu sein und die Menge an gefundenen Siegeln beweist, dass jeder Kaufmann oder Kaufmannsfamilie ein eigenes Siegel besaß. Diese Siegel besitzen verschiedene Formen und Größe, jedes mit einer eingeritzten menschlichen oder tierischen Figur verziert. Weitere Entdeckungen weisen darauf hin, daß die Harappan Zivilisation ausgiebige Handelsbeziehungen mit den Nachbarn in Indien und mit entfernten Ländern des persischen Golfs, wie Sumer, unterhielt.

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Gesellschaft und Religion

Die Harappan Gesellschaft war offensichtlich nach Berufen/Tätigkeiten differenziert und setzt somit eine organisierende Verwaltung, ähnlich einer Regierung, voraus . GottheitDie Götterfiguren auf den Siegeln zeigen, daß die Harappans Götter in sowohl männlicher als auch weiblicher Gestalt angebetet und einige Rituale und Zeremonien entwickelt hatten. Gefunden wurden keine monumentalen Skulpturen, jedoch eine große Anzahl von kleinen Figuren in Form von Menschen, wie zum Beispiel eine Büste eines Mannes, von dem man annimmt, das er ein Priester gewesen war, aus Speckstein oder die bronzen Figur eines tanzenden Mädchens. An unzähligen Terrakottastatuen einer Muttergottheit erkennt man, daß sie in fast jedem Haus angebetet wurde.

Ungefähr im Jahre 1700 v.Chr. erlebte die Harappan Kultur ihren Niedergang, weil gerade die Städte am Indusufer wiederholt überflutet wurden und der Ackerbau durch die sich ausbreitende Wüste immer weniger Erträge abgeworfen hatte. Einige Historiker schließen jedoch auch eine Invasion von Barbarenstämmen aus dem Nordwesten als Ursache für den Untergang nicht aus. Als dann etwa 1500 v.Chr. die ersten Einwanderungen der Arier nach Indien einsetzten, war die Harappan Kultur schon praktisch ausgelöscht.

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